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Theater Arbeit Duisburg in Kooperation mit Theorie und Praxis e.V., Essen

Das Weiße wird uns immer fremder - Meet John Doe

Mit: Oleg Zhukov, Juri Rosstalny, Kornelius Heidebrecht, Matthias Loh

Regie und Ausstattung: Martin Kloepfer; Dramaturgie: Stefan Schroer; Text: Martin Kloepfer, Stefan Schroer; Musik: Kornelius Heidebrecht


Die Geschichte, angedeutet:
Eine Restauration im Herzen von Duisburg, eine so genannte Kneipe, nach Mitternacht. Eine Thekenkraft, acht oder zehn Gäste, die das Lokal regelmäßig aufsuchen, so genannte Stammgäste. Nichts unterscheidet diesen Abend von tausend anderen.

Dann betritt eine Person diesen Ort, die hier noch nie gesehen wurde und wie sie hier noch nie gesehen wurde. Ein Mensch aus einer fremden Kultur, die aber jeder zu kennen glaubt, ein kraftstrotzendes, potentes, brutales, höchst verletzliches Wesen, ein Freund, ein Feind, ein phantastischer Körper, eine reine Idee, mit einem Wort: ein Amerikaner.

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Juri Rosstalny                                                                                                                 Foto: ©Annette Jonak

An diesem Abend wird dieser Amerikaner das Lokal dominieren, wird alle mehrmals einladen, wird große Worte finden, wird seinen nackten Körper zeigen und wird weinen. Und dann geht er wieder, und keiner hat dasselbe gesehen wie ein anderer.

"Das Weiße wird uns immer fremder - Meet John Doe rekonstruiert mit theatralischen Mitteln ein tatsächliches Ereignis in einer Duisburger Gaststätte in der Nacht vom 3. zum 4. Oktober 2006. Basis für diese Rekonstruktion sind aufgezeichnete Aussagen aller an diesem Abend an diesem Ort anwesenden Personen.

Auf den ersten Blick treffen in dieser Geschichte nur Klischees aufeinander.

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Foto links:Kornelius Heidebrecht; Foto rechts: Oleg Zhukov, Juri Rosstalny                          Fotos: ©Annette Jonak

Auf der einen Seite: Ruhrdeutsche Thekenhelden, aber eher von der linksintellektuellen Art, praxis­gehemmte Theoretiker und theoretische Künstler, tapfere Denker und Trinker, die ans Morgen denken und sich aufs Gestern beziehen. Wir nennen sie den kranken Chor.

Auf der anderen Seite: Ein Schwarzer, ein Amerikaner, Sportler, Soldat im Irak, körperfixiert, geistfeindlich und mit simpler Ideologie. Theorie ist ihm fremd, ein Praktiker von provozie­rend guter Laune.

Allerdings hat diese Begegnung in der Wirklichkeit stattgefunden. Kann ein Klischee wirklich sein?

Die gesammelten Aussagen der befragten 'Zeugen', die selbst Figuren der Geschichte werden, widersprechen sich: einer kann sich kaum erinnern, ein anderer hat den Abend als poetisches Schlüsselerlebnis empfunden. Einer fühlt sich in seinem Weltbild bestätigt, ein anderer ist sich nicht mehr so sicher ...

Die zweite Produktion von TAD widmet sich einer ewig offenen Frage: Was sehen wir, wenn wir einen Menschen ansehen? Was sagt das Urteil über den Urteilenden?

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Juri Rosstalny, Kornelius Heidebrecht                                                                                 Foto: ©Annette Jonak

Die Erarbeitung des Textes und die Form der Aufführung waren Teil des Probenprozesses. Am Ende stand ein Theaterabend, der etwas darüber erzählt, wie die Welt von Duisburg und wie Duisburg von oben gesehen aussieht. Und wie eine Hochzeit von Geist und Körper, Kunst und Krieg, Theorie und Praxis zugleich gefeiert werden und dennoch tragisch platzen kann.


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Foto: ©Annette Jonak




Premiere: 2. Mai 2007, Theater Freudenhaus im Kulturzentrum Grend, Essen

Weitere Aufführungen:
4. und 5. Mai 2007, 21 h, Modezentrum Zariza, Düsseldorf
8., 12. und 14. Juni 2007 im TAD LOKAL, Duisburg

Einen Videomitschnitt der Aufführung erhalten Sie bei Interesse über info@theater-arbeit-duisburg.de

Gefördert durch:

        

Landesbüro Freie Kultur NRW, Ministerpräsident des Landes NRW, Kulturbüro der Stadt Essen, Stadt Duisburg.