TAD mit „Our Town. Ruhrort“ bei den Favoriten 08 – Theaterzwang
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Foto: ©TAD


ZUM BEISPIEL RUHRORT:

Lass uns ein Warentransportmittel nehmen und hinfahrn wo's schön ist.


Der Hafenstadtteil Ruhrort ist nicht das aufstrebende Wohn- und Freizeitviertel am Duisburger Innenhafen. Er liegt inmitten des größten Binnenhafens der Welt und beherbergt die international erfolgreichen Großunternehmen Duisburger Hafen AG und Haniel. Architektonisch sind die Spuren des Lebens am Hafen und des dabei erwirtschafteten Reichtums hier noch gegenwärtig. Ökonomisch scheint Ruhrort jedoch inzwischen von der Hafenentwicklung abgekoppelt: Während der Warenumschlag im Hafen seit Jahren steigt, geht er im Stadtteil augenscheinlich zurück. Der erste Blick trifft heute vornehmlich auf Verfall, leer stehende Ladenlokale und soziale Tristesse.

Foto: ©TAD


Von diesem – in Duisburg-Ruhrort exemplarisch erkennbaren, jedoch unsere (post-)industrielle Gesellschaft insgesamt durchwirkenden – Gegensatz hat das Projekt seinen Ausgang genommen und nach dem historischen und gegenwärtigen Zusammenhang von ökonomischer Entwicklung und gesellschaftlichem wie individuellem Leben gefragt.
Ab Anfang März haben die projektbeteiligten KünstlerInnen einen leer stehenden Laden, die ehemalige Eisenwarenhandlung HENNES, im Zentrum Ruhrorts bezogen. Für die Dauer des Projektes wurde er zu einer öffentlichen künstlerischen wie theoretischen Produktions- und Forschungsstätte. In Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort und mit eingeladenen Gästen wurden Interventionen in Stadt und Stadtteil initiiert, die eine andere Wahrnehmung und Reflektion des Zusammenhangs von Leben und Arbeit ermöglicht haben.

Foto: ©TAD



Aktion im HENNES Lokal

Elf Tage TAD-Produktionen und Koproduktionen in Ruhrort im einschlägig bekannten HENNES Lokal (heute Lokal Harmonie) in der Harmoniestraße 39/41. Vom 22. Mai bis zum 1. Juni 2008 hat TAD im Rahmen des Programms der 31. Duisburger Akzente die ehemalige Eisenwarenhandlung HENNES im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort bespielt. Täglich ab 18.00 Uhr geöffnet als Ausstellungsraum, Café, Bühne und Lokal.





Do., 22. Mai, 18 h
Vera Keysers
Vernissage
Ruhrort. Räume

Die Essener Fotografin Vera Keysers hat den Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort Anfang 2007 erforscht. Die dabei entstandenen Fotos bildeten eine künstlerisch vorformulierte Arbeitshypothese von „Zum Beispiel Ruhrort ...“ und wurden vom 12. April an im Projektlokal ausgestellt. Vera Keysers hat ihre fotografische Forschung im Rahmen des Projekts „Zum Beispiel Ruhrort: ...“ wieder aufgenommen. Vom 22. Mai bis 01. Juni werden die neu entstandenen Fotos – acht großformatige Arbeiten – die weiter bestehende Ursprungsausstellung ergänzen.

Eintritt: frei

Do., 22. Mai, 20 h
Theater Arbeit Duisburg
Premiere
Our Town. Ruhrort
nach Thornton Wilder

Oleg Zhukov, Ellen Schlootz, Andreas Maier
Foto: ©Annette Jonak

Lesen wir zunächst etwas über Ruhrort. Bitte schön.
Der Hafenstadtteil Ruhrort liegt inmitten des größten Binnenhafens der Welt und beherbergt die international erfolgreichen Großunternehmen ‚Duisburger Hafen AG’ und ‚Haniel’. Architektonisch sind die Spuren des Lebens am Hafen und des dabei erwirtschafteten Reichtums hier noch gegenwärtig. Ökonomisch scheint Ruhrort jedoch inzwischen von der Hafenentwicklung abgekoppelt: Während der Warenumschlag im Hafen seit Jahren steigt, geht er im Stadtteil augenscheinlich zurück. Der erste Blick trifft heute vornehmlich auf Verfall, leer stehende Ladenlokale und ...
Danke vielmals! Sehr interessant. Ich muss hier unterbrechen. Es geht um Emily und George. Sehen Sie, mich interessiert, wie das damals mit den beiden begann – die Hochzeit, der Plan, ein Leben miteinander zu verbringen. Wie kommen so große Dinge eigentlich zustande und was wird dann daraus in unserer kleinen Stadt am Fluss.
Thornton Wilder hat darüber ein Stück geschrieben. Ein Mann erzählt von einem vergangenen Jahrzehnt und die anderen müssen das spielen. Unsere Stadt liegt in der Mitte von gar nichts in Amerika und es geht um die Leute, die dort leben. So ganz gewöhnliche Leute, und die machen nur so ganz gewöhnliche Sachen, morgens aufstehen, Kaffee trinken, Essen kochen, heiraten, arbeiten gehen, sterben, solche Sachen. Hübsche Stadt, wie viele andere auch, nett, ansprechend. Es ist niemand von Bedeutung aus ihr hervorgegangen – soweit uns bekannt. Aber ‚in der Mitte von gar nichts’ stimmt nicht so ganz, da gibt es auch noch die Cartwrights.
Der erste Akt heißt: „Das tägliche Leben“. Der zweite Akt heißt „Liebe und Heirat“. Und vom dritten Akt werden Sie nun schon ahnen, wovon der handelt.

Mit: Andreas Maier, Ellen Schlootz, Oleg Zhukov
Regie: Martin Kloepfer
Dramaturgie: Gernot Schroer
Ton: Kornelius Heidebrecht
Eintritt: 7,50 – 15 Euro.

Fr., 23. Mai, 20 h
Philippe Micol
Ich höre Dich
Veranstaltungsreihe zum Phänomen der Prozessorientierten Musik.

Konzert mit Nicolas Rihs - Fagott, Hansjürgen Wäldele - Oboe und Philippe Micol - ssax, bscl.
In Kollaboration mit der Konzertreihe „Aspekte der Freien Improvisation“ in Basel, Februar – Mai 2008 zum Thema „Kritik der frei improvisierten Musik: Wie kann Qualität beurteilt werden?“ Mehr Informationen unter . Siehe auch Infos unter 28. Mai.
Eintritt: 5 – 10 Euro.


Sa., 24. Mai, 20 h
Theater Arbeit Duisburg
Our Town. Ruhrort
nach Thornton Wilder

Oleg Zhukov, Ellen Schlootz
Foto: ©Annette Jonak

Stückbeschreibung, Besetzung und Eintritt: siehe Do., 22. Mai.
Im Anschluß an die Aufführung (ca. 22 h): Party im HENNES Lokal (Eintritt frei).

So., 25. Mai, 20 h
Theater Arbeit Duisburg
Our Town. Ruhrort
nach Thornton Wilder

Andreas Maier, Ellen Schlootz, Oleg Zhukov
Foto: ©Annette Jonak

Stückbeschreibung, Besetzung und Eintritt: siehe Do., 22. Mai.

Mo., 26. Mai, 20 h
Kunstquartier, Trip to Zoey
HENNES Lokal – Lesung, Performance, Musik

Zu Gast sind aus dem Kunstquartier in Duisburg-Mitte Petra S. Anders und Christina Böckler und aus Düsseldorf Trip to Zoey.
Mit ihrer ‚Wundertütenlesung’ laden Petra S. Anders und Christina Böckler das Publikum ein, aus mit unterschiedlichen Texten – von T.W. Adorno, J. Arjouni, B. Brock, R. Gernhard, A. Kluge, S. Lem u.a. – bestückten Tüten, sich ihr eigenes Überraschungsprogramm zu gestalten. Das Thema dieses Abends aus Lesung und Spiel: „Aus den Zwischenräumen des Normalen (zu den Vororten der Weltmitte)“ ist wie für das Welthafendorf Ruhrort verfasst. Trip to Zoey, in Duisburg bekannt durch ihren Auftritt bei „10 Tage besser leben – TAD LOKAL“, wird sich mittels eigener Wundertüten, die Ausschnitte aus ihrem musikalischen Repertoire enthalten, in diese performative Lesung einflechten. Im Anschluß: Konzert mit Trip to Zoey.

Eintritt: frei.

Di., 27. Mai, 20 h
Theorie und Praxis und Gesichtsporsche
Knapp daneben ist auch daneben: Ruhrort und sein Hafen
Theorie-Performance

Im Rahmen des Projekts „Zum Beispiel Ruhrort ...“ erforschte Theorie und Praxis e.V. den Zusammenhang von ökonomischer Entwicklung des größten Binnenhafens der Welt und den ökonomischen wie gesellschaftlichen Entwicklungen im Hafenstadtteil Ruhrort. Bestand in früheren Zeiten Kongruenz zwischen beiden: dem Boom der Hafenökonomie entsprach ein "boomendes" Leben im Stadtteil, so sind sie heute augenscheinlich entkoppelt. In der Forschungsphase wurden Interviews mit in Ruhrort lebenden und / oder arbeitenden Menschen geführt und eine fünfteilige Vorlesungs- / Seminarreihe im HENNES Lokal veranstaltet. Ursprünglich als Vortrag geplant, wird es an diesem Tag zwar, wie angekündigt, eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse geben, jedoch in zugleich theoretischer wie performativer Form. Hierzu haben sich Christian Schoppe und Stefan Schroer (Theorie und Praxis e.V.) mit dem Akustik/Musik-Duett Klaus Steffen und Till Steinebach (Gesichtsporsche) zusammengetan.

Eintritt: frei.

Mi., 28. Mai, 20 h
Philippe Micol
Ich höre Dich
Veranstaltungsreihe zum Phänomen der Prozessorientierten Musik

Konzert mit Claus van Bebber - Schallplattenspieler und Philippe Micol - ssax, bscl, tsax.
In der Forschungsphase des Projekts fand in der Zeit vom 12. April bis 15. Mai jeweils mittwochs die von Philippe Micol initiierte Reihe „Die andere Session: Frei improvisierte Musik“ im HENNES Lokal statt. In kürzester Zeit avancierte diese Session zu einem Ereignis der regionalen Musikszene und bescherte dem Projekt „Zum Beispiel Ruhrort ...“ und den BesucherInnen des HENNES Lokals im wörtlichen wie im übertragenen Sinn einmalige musikalische Abende.
Die von vorne herein als komplementäre Veranstaltungen zu jener Session von Philippe Micol konzipierten Konzerte der Reihe „Ich höre dich“ (23. und 28. Mai) stehen demnach nicht nur für sich, sondern sind zugleich Fortsetzung, Ergänzung, Vertiefung der mit den im Rahmen der Session realisierten musikalischen Erlebnisse. Öffentliche Gespräche und Reflexionen mit den Musikern und dem Publikum finden vor und nach den Konzerten statt.

Eintritt: 5 – 10 Euro.

Do., 29. Mai, 20 h
Theater Arbeit Duisburg
Premiere
SeemannsHeim
Performance auf Basis von Recherchen in Duisburg-Ruhrort.

Kneipen in Ruhrort.
Gefrorene Flüsse.
Verschiedene Methoden, um Wasserleichen zu finden.
Geräusche. Gerüche.
Ein Mann und sein ausgelagertes Gedächtnis.
Erinnerungen. Stille.
Letzte Hirngespinste.
Dumpfer, pochender Schmerz im ganzen Kopf.
Gesang von tiefgefrorenen Seejungfrauen.
Glücklichster Moment der letzten 500.000.

Mit: Manni M. und Mitgliedern des Duisburger Hafenchors
Regie: Stella Cristofolini
Licht und Raum: Stefano Kollibay
Ton: Klaus Steffen
Eintritt: 5 – 10 Euro.

Fr., 30. Mai, 20 h
Synco Path
Eisenwarenkonzert


Foto: ©TAD

Die absolut erstaunliche Formation Synco Path (Dennis Glettenberg, E-Bass; Thomas Walbröhl, E-Gitarre; Stefan Mühlenkamp, Schlagzeug) war zum ersten Mal öffentlich zu erleben beim „4. TADvent“ (22. Dezember 2007) im Kunstquartier in Duisburg-Mitte, zum zweiten Mal in der TAD-Reihe „Was UNS beschäftigt“ am 18. April 2008 im HENNES Lokal. Nun tritt sie – vor ihrem Siegeszug durch die Konzerthallen Europas oder ihrem Wieder-Rückzug in die nicht-öffentliche Produktion – zum dritten Mal in Erscheinung.
Im Anschluß an das Konzert: schwierige Tanzmusik mit DJ Sascha & Co.


Eintritt: frei.

Sa., 31. Mai, 21 h
Theater Arbeit Duisburg in Kooperation mit Theater Oberhausen
Our Town. Ruhrort.
nach Thornton Wilder

Andreas Maier, Oleg Zhukov, Ellen Schlootz
Foto: ©Annette Jonak

Stückbeschreibung, Besetzung und Eintritt: siehe Do., 22. Mai
Doppelaufführung mit der Produktion „Gierig nach Lirich“ des Theater Oberhausen. „Gierig nach Lirich“ beginnt um 18 h in Oberhausen-Lirich, ein Bus bringt die ZuschauerInnen nach der Vorstellung in Oberhausen nach Duisburg-Ruhrort. Infos und Karten (18,50 Euro) für die Doppelaufführung beim Theater Oberhausen unter: 0208-8578184. Vorbestellungen nur für „Our Town. Ruhrort“ unter: info@theater-arbeit-duisburg.de oder 0203-66 930 44.


So., 01. Juni, 20 h
Theater Arbeit Duisburg
SeemannsHeim
Performance auf Basis von Recherchen in Duisburg-Ruhrort

Stückbeschreibung, Besetzung und Eintritt: siehe Do., 29. Mai

So., 01. Juni, 21.30 h
Resistanzen2
Konzert

Im Anschluß an die Aufführung von „SeemannsHeim“ und zum (vorläufigen) Abschluss unserer Präsenz in Ruhrort werden Resistanzen2 durch das HENNES Lokal fegen. Wer – wie immer auch – den legendären 2. TADvent mit TAD + Resistanzen2 in der Tunnelschänke im Duisburger Hbf verpasst hat, kann dies heute nachholen. Mehr Infos zur Band unter Resistanzen2.

Eintritt: frei

Und zum Schluss noch ein paar Hinweise:

Bitte die geänderten Öffnungszeiten gegenüber dem Duisburger Akzente-Programm beachten!

Kartenvorbestellung unter: info@theater-arbeit-duisburg.de oder 0203-6693044.

Anfahrt mit Bahn und Bus: Ab Duisburg Hbf mit der Strassenbahn 901 Richtung Laar/Obermarxloh bis Haltestelle ‚Karlstraße’, dann in Fahrtrichtung 200 m geradeaus gehen und links in die Harmoniestraße einbiegen. Von der in Ruhrort zentral gelegenen Haltestelle ‚Friedrichsplatz’ ist das HENNES Lokal in drei Minuten zu Fuß zu erreichen.
Anfahrt mit dem Auto: entweder über die A 40 oder die A 59 jeweils die Ausfahrt ‚Ruhrort’ benutzen.


Zusätzliche und weitere Informationen unter:
www.ruhrort-research.de und www.duisburger-akzente.de

Bis in Ruhrort neben seinem Hafen – Ahoi!
TAD